Gott gibt dem Demütigen Gnade

Hallo liebe Leser meines BibelBlog. Neulich gab es einen tollen Vers in den Losungen über Gott: „Sein Zorn währt einen Augenblick, seine Gnade aber lebenslang“ (Ps 30,6). Heute habe ich mir mal den ganzen Psalm vorgenommen. David beschreibt Gott in diesem Lied wirklich sehr gut – viel ausgewogener, als ich das heute bei vielen Christen erlebe.

Auch wenn nicht ganz klar, aus welcher Situation heraus dieser Psalm geschrieben wurde, Fakt ist, dass irgendetwas dazu geführt haben muss, dass Gott zornig wurde. Aufgrund seiner eigenen Beschreibung gehe ich davon aus, dass David über irgendetwas Hochmütig geworden war: „Ich sprach, als es mir gut ging: Ich werde ewiglich nicht wanken … Als du aber dein Angesicht verbargst, wurde ich bestürzt“ (30,7-8).

Entweder hatte Gott in seinem Ärger dann bewirkt, dass  David für eine Zeitlang  in die Schusslinie seiner Feinde geraten war (30,2). Oder aber David war erkrankt (30,3) und wusste lange nicht, ob er geheilt werden würde (30,4). In jedem Fall hatte David schnell verstanden, dass Gott derjenige war, der ihn hier für sein Verhalten zu Recht wies.

Aber wie gut, dass David wusste, dass Gottes Gnade keine kurzweilige Angelegenheit ist, sondern das Gott demjenigen gnädig ist, der bereit ist, sich vor ihm zu demütigen (Spr 3,34 / Jak 4,6 ). Und genau das hat David dann auch getan. Er schrie zum Herrn (Ps 30,3), flehte (30,9) um Gnade (30,11) und durfte daraufhin erleben, dass Gottes Zorn nur einen Augenblick lang anhält (30,6)!

David führt mir in diesem Psalm vor Augen, dass unser Gott nicht einfach automatisch gnädig ist und meine Fehler und Schuld nicht einfach lächelnd übersieht. Gott ist ein heiliger Gott und darum möchte er auch von mir als sein Kind, dass ich Heilig bin (1Pe 1,15). Und eben weil ich genau dass als Mensch niemals wirklich schaffen werde, sollte ich tunlichst vermeiden, hochmütig zu werden. Gott kann Hochmut nicht ausstehen und wiedersteht demjenigen Mensch, der ihm so begegnet (1Pe 5,5).

Von David will ich lernen, was auch schon Petrus mir rät: „Demütigt euch unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhört zu seiner Zeit“ (1Pe 5,6).