Hallo liebe Gemeinde. Heute möchte ich euch ein paar Gedanken über die bekannte Geschichte der Sprachverwirrung beim Turmbau zu Babel schreiben. Neulich habe ich meinen beiden Kindern Layna und Lamare diese Geschichte am Abend erzählt und dabei einige Bilder aus der Kinderbibel benutzt.
Als ich dann zu dem Teil kam, wo Gott die Einheitssprache der Menschen aufgelöst hat und verschiedene Sprachen schuf, da sagte ich zu meinen Kindern: „Seht ihr … darum gibt es so viele verschiedene Sprachen auf dieser Welt. Wenn Gott die Sprachen zu Babel damals nicht durcheinander gebracht hätte, dann müssten wir jetzt kein Schweizerdeutsch lernen.“
Mein Sohn Lamare fand diese Erkenntnis total toll und blickte mich mit riesen Augen und voller Begeisterung an. Doch während ich so in die Augen meines Sohnes blickte und mich darüber freute, dass er etwas Neues aus der Bibel und von der Macht Gottes begriffen hatte, da kam mir noch ein zweiter Gedanke.
Ich musste nämlich plötzlich an unsere Gemeinde hier in Thun denken. Und ich musste daran denken, dass wir in unserer letzten Gemeindeleitungssitzung darüber nachgedacht haben, was uns innerhalb der Gemeinde schlussendlich eint – trotz aller Unterschiedlichkeit. Und da fiel es mir plötzlich auf: Das, was Gott damals in Babel vernichtet hat, nämlich dass die komplette Menschheit aufgrund einer einheitlichen Sprachen einen Turm bauen könnte, der bis zum Himmel reicht; genau das hat Gott in einem gewissen Sinne durch den Glauben an seinen Sohn Jesus innerhalb seiner Gemeinde wieder hergestellt.
Wenn wir uns innerhalb unserer Gemeinden auf das Eine besinnen, was uns wirklich alle eint – nämlich der Glaube, die Kraft und die Berufung in Jesus Christus – dann sind wir als Gemeinden und Kirchen ganz plötzlich wieder in der Lage, Großartiges zu schaffen. In einem gewissen Sinnen macht uns die Einheit in Jesus Christus wieder neu fähig, einen Turm zum Himmel zu bauen. Wir können solch einen Himmelsturm bauen, wenn wir gemeinsam Gott anbeten. Wir können solche einen Himmelsturm auch bauen, wenn wir Menschen durch die Führung des Heiligen Geistes auf ihrem Weg hin zu Gott begleiten und anleiten.
Die Geschichte vom Turmbau zu Babel wurde mir ein Bild dafür, was innerhalb einer Gemeinde möglich ist, wenn sich die Gemeindeglieder auf den „kleinsten gemeinsamen Nenner“ zurück besinnt – nämlich Christus in ihnen. Als meine Kinder an diesem Abend im Bett waren, da habe ich mich gefragt, wer von uns dreien bei dieser Geschichte wohl am meisten gelernt hat.