Hallo liebe Leser des bibelBLOG. Erst neulich sprach ich mit einem Mann über Gott. Er sagte: „Mit Gott habe ich kein Problem. Ein Problem habe ich damit, dass Gott mich angeblich erst dann akzeptieren soll, wenn ich an Jesus glaube. Die Sache mit dem Kreuz, an dem Jesus für mich gestorben sein soll, das kann ich nicht glauben.“
Und was soll ich sagen? Ich verstehe diesen Mann natürlich! Die „Sache mit dem Kreuz“ ist in der Tat etwas, an dem man leicht Anstoß nehmen kann. Aber nichts desto trotz steht es ganz genau so in der Bibel (Kol 1,19-20). Und nicht nur das!
Dort steht auch, dass der Glaube an Jesus eigentlich nur der Anfang eines lebenslangen Prozesses ist. So können wir im Kolosserbrief lesen: Auch euch … hat Gott jetzt versöhnt durch den Tod von Jesus, um euch heilig und tadellos und unverklagbar darzustellen vor seinem Angesicht, wenn ihr im Glauben gegründet und fest bleibt und euch nicht abringen lasst von der Hoffnung des Evangeliums…! (Kol 1,21-23).
Das Ziel der Bekehrung hin zu Jesus ist also nicht einfach nur der Himmel. Das Ziel meiner Bekehrung ist meine persönliche Heiligung. Und dieser Punkt ist wichtig! Denn viele Christen sind der Meinung, dass Heiligung etwas ist, das automatisch geschieht. Die Bibel zeigt aber ein deutlich anderes Bild. Heiligung geschieht, indem ich „im Glauben gegründet und fest bleibe“, was bei Paulus immer in Bezug auf die Lehre der Bibel zu verstehen ist. Außerdem gilt es, sich als Christ nicht von der „Hoffnung des Evangeliums“ abringen zu lassen, eine Aussage, die Paulus in den nun kommenden Versen noch genauer beschreibt:„… Gott wollte bekanntmachen, was der Reichtum der Herrlichkeit dieses Geheimnisses … ist, nämlich: Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit.“ (Kol 1,27)
Die Hoffnung des Evangeliums ist die wunderbare Tatsache, dass in jedem Menschen, der durch seinen Glauben mit Gott versöhnt worden ist, die Kraft von Jesus Christus wirkt. Christus in uns, dass ist die Hoffnung, durch die wir als Christen ermutig und gestärkt werden sollen (Kol 2,2). Das Wort „Hoffnung“ kann auch übersetzt werden mit „Vorgeschmack“. Das die Kraft von Jesus in mir lebendig ist, soll mir einen Vorgeschmack auf das geben, was mich im Himmel erwarten wird!
Und hier schließt sich auch der Kreis zum Thema „Heiligung“. Denn Gott geht es nicht darum, dass ich aus eigener Kraft als Christ versuchen muss, heilig und tadellos zu sein. Nein! Worauf es bei der Heiligung ankommt ist nicht der Versuch, es selber schaffen zu wollen. Worauf es ankommt ist, dass ich mir immer wieder bewusst mache, dass „Christus in mir“ wirkt und ich durch seine Kraft in mir gegen jede Sünde und Gesetzlichkeit angehen kann (Kol 2,9-12).
Aber wie schon gesagt: Viele Christen sind der Meinung, dass sie nichts mehr zu ihrer persönlichen Heiligung beitragen brauchen. Oft wird gesagt, dass wir schon Heilig sind durch unseren Glauben. Und tatsächlich stimmt diese Aussage. Die Bibel sagt tatsächlich, dass wir durch unseren Glauben frei sind von aller Schuld (Kol 1,13-14). Nur das ist nicht der Punkt, auf den Paulus hinaus möchte. Das, worauf es Paulus in diesen Versen ankommt ist die Tatsache, dass wir durch unsere Bekehrung die Kraft von Jesus Christus in uns hinein gelegt bekommen haben und diese Kraft dazu nutzten sollten, ein Leben voller Heiligkeit zu führen. Anders ausgedrückt könnte man sagen:
Wer an das Blut Jesu glaubt, der bekommt die Strafe für seine Sünden erlassen. Wer in der Kraft Jesus lebt, der bekommt die Sünde in seinem Leben unter Kontrolle!
Und tatsächlich warnt die Bibel davor, die Kraft von Jesus Christus in seinem Leben nicht voll zu nutzen! So schreibt Paulus: „Habt acht, dass euch niemand beraubt durch die Philosophie und leeren Betrug, gemäß der Überlieferungen der Menschen, gemäß den Grundsätzen der Welt und nicht Christus gemäß.“ (Kol 2,8). Auch wenn mir die Kraft von Jesus durch meine Bekehrung theoretisch zur Verfügung steht. Die Möglichkeit alleine heißt noch lange nicht, dass ich diese Kraft auch nutze. Immer wieder warnt die Bibel davor, dass gerade auch Christen ihr gottgeschenktes Potential nicht ausnutzen, weil sie sich zu stark von den „Grundsätzen dieser Welt“ beeinflussen lassen und sich nicht voll und ganz auf die Kraft Jesus in sich konzentrieren. Ich möchte neu den Fokus in meinem Leben auf die wunderbare Tatsache legen, die Paulus folgendermaßen beschreibt: „Denn in Jesus wohnt die ganze Fülle der Gottheit leibhaftig und ihr seid zur Fülle gebracht in ihm!“ (Kol 2,9-10).
Alles Liebe, euer Marlon Heins